Für Viele von uns ist das Aufräumen der eigenen Wohnung ein Dauerzustand. Ein mühseliges Übel, an dem man nicht vorbeikommt. Gerade im Familienleben entsteht immer wieder Unordnung. Auch wenn ich lange so dachte, kann ich Dir jetzt guten Gewissens bestätigen: Das stimmt nicht. Denn wenn Du diese 12 Tipps zum Aufräumen verinnerlichst und in Deinem Alltag anwendest, wird der Aufräumvorgang nicht nur zum Kinderspiel. Du wirst sogar größtenteils ganz auf’s Aufräumen verzichten können.
Um den Haushalt aufzuräumen, empfiehlt es sich als allgemeine Regel, unbenutzte Artikel auszusortieren und für alle übrigen Gegenstände einen konkreten Platz festzulegen. Im Alltag ist sicherzustellen, dass sämtliche Dinge nach Benutzung wieder an den vorgesehenen Ort zurückgelegt werden.
Seien wir ehrlich: Wer hat schon Spaß am Aufräumen? – Mir fallen da nicht viele Menschen ein. Dabei ist es doch toll, dass man es selbst in der Hand hat, aus Unordnung Ordnung zu schaffen. Und zwar sichtbare Ordnung. Also ein messbarer Erfolg! Was uns immer wieder demotiviert, ist die Erkenntnis, dass diese Ordnung so zerbrechlich ist. Du kochst ein einziges Gericht und die Küche steht im Chaos. Die Kinder spielen ein paar Minuten und das Kinderzimmer ist unaufgeräumt.
In meinem Artikel geht es nicht darum, diesen ewigen Kampf gegen Windmühlen immer wieder auf’s Neue anzunehmen. Stattdessen wirst Du sehen, dass es möglich ist, eine dauerhafte Grundordnung in Deinen Haushalt zu bringen. Eine Grundordnung, bei der Du nur regelmäßig nachsteuern musst.
Auch ich muss immer mal wieder ein wenig aufräumen. Aber weil ich mich selber an diese Tipps halte, kostet mich das Aufräumen immer nur wenige Minuten. So geht’s:
1. Tue es einfach (Aufräumen für Anfänger)
Du kannst Dir alle meine Tipps durchlesen und auch noch weiter recherchieren. Du kannst Dir Bücher über das Aufräumen durchlesen und Videos dazu angucken. Aber es bringt Dir rein gar nichts, die Theorie zu beherrschen, wenn Du nicht so schnell wie möglich ins Tun kommst.
Fange deshalb einfach mal an. Du kannst ja nichts falsch dabei machen. Klar, Du lernst in diesem Artikel, wie Du besonders effizient und sinnvoll aufräumst. Aber wenn Du jetzt in diesem Moment aufstehst und einen Gegenstand wieder an seinen Platz zurückbringst, dann ist der erste Schritt getan.
Denke nicht zu viel darüber nach, wie viel Arbeit vor Dir liegt.
Was fällt Dir in Deiner Küche auf? Was liegt dort herum und kann entsorgt werden. Was gehört eigentlich in einen anderen Raum? Fange einfach mal jetzt für genau 10 Minuten an, aufzuräumen. Alles, was Du findest, bringst Du in Ordnung. Und wenn Dein Timer klingelt, hörst Du auf.
Mit diesem Gefühl, etwas geschafft und durchgehalten zu haben, kannst Du dann weiterlesen. Aber Vorsicht: Übertreibe es nicht. Fange erst mal klein in diesem 10-Minuten-Fenster an. Auf diese Weise behältst Du Deine Lust am Aufräumen.
Bonus-Tipp für Fortgeschrittene: Die Bestseller-Autorin Marie Kondo (Amazon-Link zum Buch) vertritt eine andere Auffassung, was die Geschwindigkeit des Aufräumens betrifft. Sie nennt es das Aufräumfest. Also in möglichst kurzer Zeit das ganze Haus aufräumen! Die Motivation liegt in dem Vorher-Nachher-Effekt. Denn wenn Du es erst mal geschafft hast, Dir ein Wochenende nur zum Aufräumen freizulegen und die Aktion auch wirklich durchziehst, kannst Du Dir schon nach kurzer Zeit stolz auf die eigene Schulter klopfen. Aber Vorsicht: Die Gefahr der Enttäuschung ist groß, weil das Aufräumen erfahrungsgemäß immer länger dauert, als man sich das vorstellt. Und das Schlimmste, was passieren kann: Du nimmst Dir das große Aufräumfest immer wieder vor. Und am Ende hast Du noch nicht einmal einen einzigen Handschlag getan.
2. Wer ausmistet, muss weniger aufräumen

Keine Sorge: Ich will Dir nicht vorschreiben, Dich von Deinen Lieblingskleidungsstücken, Büchern oder sonstigen von Dir geliebten Gegenständen zu trennen. Ich weiß aber sehr wohl, dass es sich bei näherer Betrachtung nur bei einem sehr kleinen Teil des Hausrates um Artikel handelt, die deren Besitzer wirklich glücklich machen.
Dabei kommt es genau darauf an. Wir wollen doch nicht von Gegenständen umgeben sein, zu denen wir gar keine Beziehung haben oder die vielleicht irgendwann noch mal genutzt werden können. Stattdessen wollen wir doch nur diejenigen Kleidungsstücke anziehen, die wir schön finden und die Küchenartikel verwenden, die zweckmäßig sind.
Alle anderen Gegenstände sitzen nur alleingelassen in der Ecke und verstauben, obwohl andere Menschen sie viel besser gebrauchen könnten.
Du wirst sehen, dass Du für sämtliche Artikel, die nicht völlig unbrauchbar sind, beispielsweise bei ebay-Kleinanzeigen dankbare Abnehmer antriffst.
Tatsächlich ist es so, dass jeder einzelne Artikel sich ein Stück weit an Dir festklammert. Dadurch, dass Du ihm regelmäßig begegnest, kann er Dich emotional und zeitlich beanspruchen. So kann beispielsweise ein Kleid, das Dir aktuell nicht passt, Dich bei jedem Blick in den Kleiderschrank daran erinnern, dass Du doch eigentlich abnehmen willst. Das wiederum kann negative Gefühle verursachen. Zudem nimmt es Platz im Schrank weg und Du suchst länger nach dem Kleid, das Du eigentlich anziehen wolltest. Verschenke oder verkaufe das Kleid bei Vinted an jemanden, der es wirklich gebrauchen kann und erfreue Dich an Deinen anderen Kleidern.
Wenn Du einen Leitfaden zum Ausmisten Deines Kleiderschrankes suchst, lies meinen Beitrag Kleiderschrank ausmisten in 5 Schritten – So geht’s.
Wenn Du von Dir ungeliebte Artikel spendest oder verkaufst, ergeben sich daraus zwei Vorteile:
- Du befreist Dich von Gegenständen, die Dich zeitlich und emotional belasten.
- Du kannst anderen Menschen eine Freude machen.
- Du hast schon mal ein Teil weniger zum Aufräumen.
Eine Kurzanleitung zum Ausmisten entsprechend der Konmari-Methode
Wirf zunächst sämtliche Kleidungsstücke aus dem ganzen Haus auf einen Haufen, nimm sie einzeln in die Hand und entscheide! Wenn Dich das Kleidungsstück glücklich macht, behalte es. Falls nicht: Weg damit! Das Gleiche machst Du mit Büchern, Spielzeug, Küchenartikeln, CDs und so weiter. Gehe dabei nicht Raum für Raum vor, sondern lege alle gleichartigen Artikel zusammen. Also kümmerst Du Dich beim Thema Kleidung nicht nur um einen Kleiderschrank, sondern um alle Schränke einschließlich der Garderobe im Eingangsbereich.
Achte auch beim Ausmisten darauf, dass Du die Motivation aufrecht erhältst. Was die Motivation betrifft, sehe ich das anders als Marie Kondo: Miste nicht das ganze Haus an einem Tag aus. So etwas braucht Zeit. Nimm Dir täglich 20 Minuten vor und ziehe das auch durch. Das kann dann ein paar Wochen in Anspruch nehmen, aber solange es Deinen Alltag nicht bestimmt, wird es Dir Spaß machen.
Du weißt nicht, wo Du anfangen sollst?
Auch hier geht es wieder um Motivation. Du solltest so schnell wie möglich Erfolge sichtbar machen. Und das passiert natürlich auch dadurch, dass Du diejenigen Gegenstände, die am meisten Platz rauben zuerst verschwinden lässt. In dieser Reihenfolge könntest Du vorgehen:
- große Gegenstände wie ungeliebte und ungebrauchte Möbelstücke und Elektroschrott
- Kleidung und Schuhe
- Bücher
- Spielzeug, das nicht mehr genutzt wird
- abgelaufene Lebensmittel
- ungebrauchte Küchengeräte
- ungebrauchte Kosmetikartikel
- abgelaufene Medikamente
- alte Unterlagen, Dokumente und ungeliebte Fotos (vorher schreddern)
3. Spare Zeit und Kraft beim Aufräumen, indem Du Dich auf das Wesentliche konzentrierst

Warum möchtest Du überhaupt Dein Haus aufräumen? Natürlich geht es Dir einerseits darum, dass Du einen Überblick über alles in Deinem Haushalt hast. Also das gute Gefühl zu wissen, wo Du was findest.
Noch wichtiger ist aber meiner Meinung nach der Anblick eines aufgeräumten Zimmers. Also die reine Wahrnehmung, dass es aufgeräumt aussieht.
Was meine ich damit? – Wenn in jedem Zimmer, jedem Schrank und jedem Regal eine 100%ige Ordnung herrscht, aber mitten im Eingangsbereich Deiner Wohnung Schuhe auf dem Fußboden herumliegen und auf der Arbeitsplatte in Deiner Küche noch Geschirr liegt, fühlt sich die Wohnung gleich viel unordentlicher an.
Lege Deinen Fokus beim Aufräumen deshalb auf die offensichtlichen Dinge:
- Räume den Eingangsbereich frei: So stellst Du einen geordneten Ersteindruck sicher, wenn Du von der Arbeit nach Hause kommst. Das Gleiche wird Dein Besuch wahrnehmen.
- Räume in jedem Zimmer den Fußboden frei: Der Effekt ist riesig. Du wirst es sehen.
- Sauge hin und wieder durch: Ein gesaugter Fußboden macht sich optisch deutlich bemerkbar. Und das bisschen Zeit, das Du reinsteckst, hat einen weitaus größeren Effekt, als wenn Du den Boden klinisch rein schrubbst.
- Räume die Arbeitsplatte Deiner Küchenzeile frei: Du wirst den Unterschied deutlich bemerken.
- Morgens die Betten zu machen kostet kaum Zeit, hat aber einen riesen Effekt.
- Sorge dafür, dass die meisten Artikel an ihrem Platz sind. Lass keine unerwünschten Gegenstände auf dem Fußboden oder auf Tischen herumliegen.
Diese Grundordnung reicht völlig als Mindestanspruch aus, um den vollen Wohlfühleffekt für Deine Gäste und Dich zu gewährleisten und kostet Dich nur einen Bruchteil der Zeit, die Du benötigst, um die Ordnung in Deinem Haushalt perfekt zu machen.
Erst wenn Du diese “Pflicht” getan hast, kannst Du zur “Kür” übergehen. Damit meine ich Fußboden und Staub wischen, Badezimmer und Kühlschrank putzen, Schränke ausputzen und aufräumen. Du wirst nicht immer die Zeit dafür haben, diese Aufgaben zu übernehmen. Auch das muss getan werden. Aber Dein Fokus sollte auf der Grundordnung liegen.
Meiner Erfahrung nach kostet Dich die Grundordnung in etwa 20 % der Zeit und erzeugt einen Ordnungseffekt von 80 %. Während die Details 80 % Zeitaufwand ausmachen, um die restlichen 20 % bis zur Perfektion zu erreichen.
4. Nutze eine To-Do-Liste

Egal ob Du Dein Haus einmalig aufräumen willst, oder ob es Dir darum geht, das tägliche Aufräumen zu planen: Mit einer To-Do-Liste kannst Du Dir einen Überblick verschaffen, was überhaupt aufzuräumen ist. Und wer diesen Überblick hat, ist auch in der Lage, die richtigen Prioritäten zu setzen: Nämlich die Dinge zuerst aufzuräumen, die am dringendsten sind.
Nimm Dir einfach Zettel und Stift zur Hand. Gehe durch den Haushalt und schreibe auf, was zu erledigen ist. Anschließend nummerierst Du in der Reihenfolge, in der Du aufräumen willst.
Für wiederkehrende zu erledigende Hausarbeiten nutze ich eine ToDo-App. Dabei handelt es sich um keine spezielle Haushalts-App, sondern ich schreibe mir neben den Haushaltsaufgaben auch andere zu erledigende Aufgaben auf. Aber für Aufräumarbeiten eignet sie sich super, weil sie einerseits den gleichen Zweck wie Zettel und Stift erfüllt. Andererseits hat sie aber noch Zusatzfunktionen wie Erinnerungsmeldungen. Und Du kannst auch wiederkehrende Hausarbeiten eintragen.
5. Finde für jeden Artikel ein eigenes zu Hause – Ordnungshelfer sinnvoll nutzen

Die Grundvoraussetzung für eine aufgeräumte Wohnung ist, dass jeder Gegenstand seinen Platz hat. Klingt erstmal ganz logisch. Aber vielleicht geht es auch Dir so, dass manche Gegenstände immer mal wieder von links nach rechts geschoben werden. Besonders Stühle, Tische und Fensterbänke verkommen gerne als Ablageflächen. Das solltest Du unbedingt vermeiden, weil gerade solche Oberflächen den Eindruck eines aufgeräumten Haushaltes vermitteln, wenn sie frei sind.
Beispiele für Gegenstände, die ein zu Hause brauchen:
- Kinderzimmer: Stofftiere und Schleich-Tiere sowie Legosteine und Playmobil gehören jeweils in Kisten. Für Bastelkram eignet sich eine Schublade. Für kleine Gegenstände wie Perlen und Steine ist eine Schachtel hilfreich.
- Schlafzimmer und Ankleidezimmer: Ein eigenes Ordnungssystem innerhalb des Kleiderschrankes ist meines Erachtens unabdingbar. Fülle Deinen Kleiderschrank mit möglichst vielen Kisten, Schubladen, Bügeln, Haken und sonstigen Ordnungshelfern. Besonders in Wickelkommoden und Kinderkleiderschränken, die nun mal kleinere Kleidungsstücke haben, findest Du auf diese Weise immer alles, was Du benötigst.
- Wohnzimmer: Bücher, CDs, Zeitschriften…ja sogar Dein Handy und die Fernbedienung sollten eine eigene Schachtel haben. Auch wenn es zunächst umständlich erscheint, häufig genutzte Gegenstände immer wieder in eine Schachtel zurückzulegen: Du wirst begeistert sein. Oder hast Du Dich noch nie gefragt: Wo ist die Fernbedienung? Wo ist mein Portmonee? Wenn Du eine Schachtel oder ein Schale dafür besorgst, wirst Du Dir solche Fragen nicht mehr stellen.
- Küche: Die Küche ist der Raum mit den meisten Artikeln. Hier gibt es unzählige Möglichkeiten und Hilfestellungen, Ordnung zu schaffen. Auch Deine Küche solltest Du mit reichlich Ordnungshelfern versorgen: Einmachgläser für Haferflocken, Nüsse, etc., Tupperdosen im Kühlschrank für Brotaufstrich, Holzkisten im Küchenschrank für Lebensmittelvorräte. Mehr darüber erfährst Du in meinen Beiträgen “24 geniale Tipps für echte Ordnung in der Küche” und “Wie Du dauerhaft Deinen Kühlschrank organisieren kannst“
- Arbeitszimmer: Verzichte auf unnötige Gegenstände und lose Blattsammlungen: Nutze Dokumentenordner für Rechnungen, etc., Schubladenschränkchen für Schreibutensilien, Ablagesystem für laufende Unterlagen. 12 hilfreiche Tipps, um Dein Büro zu organisieren findest Du hier!
- Keller: Nur weil Du Deinen Keller nicht in dem Sinne bewohnst, heißt das nicht, dass er zur Müllhalde unbenötigter Dinge verkommen darf. Auch hier solltest Du Dir einen ganz konkreten Platz für jeden Deiner Gegenstände aussuchen: Werkzeugkiste, Deckenhaken zur Fahrradaufhängung, durchsichtige Vorratskisten, etc. In meinem Beitrag “Keller Organisieren leicht gemacht (mit diesen 13 Tipps)” erfährst Du mehr.
Wenn jeder Gegenstand seinen eigenen Platz hat und Du im Alltag darauf achtest, dass er auch immer dorthin zurück geräumt wird, dann wirst Du auch automatisch nicht mehr so oft aufräumen müssen. Kisten, Boxen und andere Ordnungshelfer findest Du auf Amazon.
6. Hinterlasse jeden Raum immer etwas besser als Du ihn vorgefunden hast
Überlege Dir mal, wie oft Du pro Tag in Deiner Wohnung das Zimmer wechselst: Du kommst nach Hause, gehst durch den Flur in die Küche, holst Dir etwas aus dem Kühlschrank. Dann geht’s ab auf die Couch, die im Wohnzimmer steht. Noch mal schnell auf’s Klo und so weiter.
Stelle Dir mal vor, Du machst es Dir zur Gewohnheit bei jedem Raumwechsel darauf zu achten, dass Du das Zimmer etwas schöner hinterlässt als es vorher war. Du findest beispielsweise im Wohnzimmer einen Gegenstand, der eigentlich in die Küche gehört. Und in der Küche stellst Du fest, dass Du mal eben grob über den Kühlschrank wischen könntest. Im Flur liegt Spielzeug. Ab damit ins Kinderzimmer.
Die Aufräum-Handlungen geschehen im Vorbeigehen. Das sind Sekunden. Aber wie effizient räumst Du damit bitteschön auf? Ich persönlich mache das genauso. Und deshalb muss ich auch fast nie im großen Stil aufräumen. Wenn Du den Raum nie mit leeren Händen verlässt, kann Chaos gar nicht erst entstehen.
7. Jedes Familienmitglied hilft mit

Ok, das waren jetzt schon mal ein paar praktische Tipps. Aber wie kannst Du Dich als Mama oder Papa überhaupt zum Aufräumen motivieren? – Jedenfalls nicht dadurch, dass Du im Alleingang aufräumst. Das Stichwort ist hier: Verantwortung übernehmen. Und wenn Du allein die Verantwortung für den ganzen Haushalt hast, kämpfst Du gegen Windmühlen an!
Jedes Familienmitglied hat seine eigene Vorstellung von Ordnung. Die eine ist besonders penibel und will alles klinisch rein haben. Andere sind beim Thema Ordnung schon wesentlich entspannter bis hin zu schlampig.
Aber auch wenn es unterschiedliche Ordnungstypen im Haushalt gibt, muss es möglich sein, dass jeder in der Lage ist, die Dinge, die er oder sie benutzt hat, danach wieder an Ort und Stelle unterbringt. Das gilt für Kaffeetassen im Wohnzimmer genau so wie für Spielzeug, das auf dem Teppich verteilt ist. Wie Du Deinen Kindern Ordnung beibringen kannst, liest Du in meinem Beitrag „Ordnung mit Kindern“.
8. Eins rein, eins raus – Automatisch aussortieren
Diese Regel funktioniert nicht nur ganz hervorragend bei Erwachsenen. Ich kann auch aus eigener Erfahrung sagen, dass Kinder sie gut verinnerlichen können: Du, Dein Partner oder Dein Kind haben sich dazu entschieden, etwas zu kaufen, das eigentlich bereits vorhanden ist. Das könnte ein neues Tablet, ein Pullover oder ein Stofftier sein. In diesem Moment muss klar sein, dass der entsprechende alte Gegenstand sofort aussortiert werden muss.
Auf diese Weise kann die Anzahl an Gegenständen im Haushalt nicht erhöht werden. Denn gerade die steigende Anzahl an Artikeln ist die größte Gefahr, um die Aufräumarbeit zu erhöhen.
9. Aufräumen als Morgenroutine
Auch wenn Du ein disziplinierter Mensch bist, wird es Dir schwer fallen, Dein tägliches Aufräumzeitfenster (von beispielsweise 10 Minuten) einzuhalten, wenn Du Dich nicht auf eine bestimmte Uhrzeit festlegst. Dir einfach vorzunehmen, irgendwann im Verlaufe des Tages mal 10 Minuten aufzuräumen nährt die Aufschieberitis. Die Gefahr ist groß, dass Du am Ende des Tages gemütlich auf der Couch liegst und Dir denkst: “Ach komm’, dann mach ich morgen eben 20 Minuten!”
Ich bin der lebende Beweis dafür, dass diese Herangehensweise nicht funktioniert. Das ist der gleiche Grund, warum so viele Menschen im Fitnessstudio angemeldet sind und trotzdem nie hingehen. Wenn Du Dich stattdessen für eine bestimmte Uhrzeit zum Aufräumen verpflichtest, kannst Du diesen Termin nicht mehr verschieben.
Mein Vorschlag: Baue das tägliche Aufräumen in Deine Morgenroutine auf. Stehe einfach 10 Minuten früher als alle anderen auf und beginne, durch das Haus zu wirbeln. Mehr zum Thema “Morgenroutine” erfährst Du in meinem Beitrag “9 außergewöhnliche Ideen für Deine Morgenroutine“.
Wenn Du das Aufräumen und Putzen als Routine perfektionieren möchtest, empfehle ich Dir das Buch “Die magische Küchenspüle” von Marla Cilley (Amazon-Link).
10. Nutze die Aufräumarbeit als Chance zur Neu-Organisation
Du wirst beim Aufräumen viele organisatorische Missstände in Deinem Haushalt feststellen. Beispiele:
- Gleichartige Kleidungsstücke werden in unterschiedlichen Schränken und sogar Räumen aufbewahrt.
- Die CD-Sammlung würde sich viel besser an einem anderen Platz im Wohnzimmer machen.
- Saisonale Ware wie zum Beispiel Formen für Weihnachtsplätzchen muss nicht dauerhaft kostbaren Platz in der Küche verbrauchen.
Jetzt ist die Zeit, Dich neu zu organisieren. Achte darauf, dass gleichartige Gegenstände möglichst an einem Ort aufbewahrt werden. Dann findet man sie auch besser bzw. muss gar nicht erst suchen. Mehr dazu erfährst Du in meinem Artikel “Haushalt organisieren kann jeder in 9 einfachen Schritten“.
11. Nutze Keller und Dachboden für saisonale Gegenstände
Keller und Dachboden sind perfekte Stauräume für Artikel, die Du nur über einen begrenzten Zeitraum einmal im Jahr verwendest. Also Oster- und Weihnachtsdekoration, Karnevals- und Halloweenkostüme und so weiter. Wenn Du solche Gegenstände dort lagerst, hast Du sie den Rest des Jahres aus den Augen. Und den freigelegten Platz kannst Du für häufig genutzte Dinge verwenden.
Mache bitte nur nicht den Fehler und verwende Deinen Keller oder Dachboden für Gegenstände, die Du eigentlich gar nicht mehr oder vielleicht irgendwann benutzt. In meinem Beitrag “Keller Organisieren leicht gemacht” habe ich einige Tipps für Dich, um den Keller sinnvoll aufzuräumen und einzurichten.
12. Setze Dir ein Ziel (und eine Belohnung)

Und wieder sind wir beim Thema Motivation. Natürlich ist das Ziel an sich ein aufgeräumtes Haus. Aber das alleine lässt sich doch recht einfach aufschieben. Verbinde dieses Ziel mit etwas Greifbarem. Etwas, das Du Dir seit längerer Zeit gönnen möchtest. Das kann ein Abendessen mit Deinem Partner inklusive bezahltem Babysitter sein. Vielleicht aber auch eine Reise. Vom Kauf weiterer Gegenstände hingegen rate ich ab. Denn Du möchtest ja nicht einen weiteren Artikel im Haushalt haben, der die Notwendigkeit zum Aufräumen erhöht.