Als ich mich anfänglich mit dem Thema “Minimalismus” beschäftigt habe, hielt ich das für einen Trend, den nur Singles oder Pärchen für sich beanspruchen können. Heute weiß ich: Es ist nicht einfach nur ein Trend. Und außerdem ist es mit Kindern genau so möglich, ein entspanntes Leben zu führen, in dem man sich auf das Wesentliche beschränkt. In diesem Beitrag habe ich für Dich 18 Tipps, wie Du auch mit einer vierköpfigen Familie minimalistisch leben kannst.
Eine vierköpfige Familie kann minimalistisch leben, wenn die Eltern ihren Kindern diese Lebensweise vorleben. Bestandteile dafür sind als allgemeine Regel, sich vor allem bei Spielzeug und Kleidung auf das Wesentliche zu beschränken und nachhaltiger zu leben.
Bei uns zu Hause gibt es zwei Lager: Wir Jungens sind die Ultra-Minimalisten. Wir beschränken uns wirklich nur auf die Dinge, die wir am meisten wertschätzen. Ok, der Zweijährige hat keine andere Wahl. Aber Kleinkinder lehren uns tatsächlich, sich über scheinbare Belanglosigkeiten freuen zu können. Die Mädels hingegen nehmen es nicht so genau mit dem Minimalismus. Ich sehe aber, dass auch sie die Vorzüge eines Lebens, in dem man sich auf die wesentlichen Dinge beschränkt, verinnerlicht haben.
Du siehst also: Minimalismus in einer vierköpfigen Familie erfordert Kompromisse. Aber wenn jeder Verständnis für den anderen aufbringt, dann funktioniert es.
Wo fängt Minimalismus mit Kindern an
Minimalismus ist kein Gütesiegel. Keine Prüfung, die man bestehen muss, um sich als Minimalist bezeichnen zu dürfen. Jeder interpretiert ein minimalistisches Leben anders. Im Grunde genommen geht es darum, sich auf die wesentlichen Dinge im Leben zu konzentrieren und dadurch Ablenkungen zu vermeiden.
„Minimalismus ist die bewusste Förderung derjenigen Dinge, die wir am meisten wertschätzen und das Verhindern von allem, das uns davon ablenkt.“
Joshua Becker
Laut Statistischem Bundesamt verfügen europäische Haushalte aktuell durchschnittlich über 10.000 Dinge. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren es noch 180. Und? Ging es den Menschen damals schlechter?….Ja….allerdings aus anderen Gründen.
Fakt ist jedenfalls: Keine Familie braucht wirklich 10.000 Gegenstände. Es geht auch gar nicht darum, die einzelnen Artikel zu zählen. Es geht auch nicht um Verzicht. Im Gegenteil: Das Ziel eines minimalistischen Lebens mit Kindern sollte es sein, die Zeit so intensiv und bewusst wie möglich zu nutzen (und dadurch ganz nebenbei einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten).
Minimalismus mit Kindern fängt deshalb an dem Punkt an, an dem die ganze Familie ein Bewusstsein dafür entwickelt, welche Dinge wir wirklich benötigen. Dazu gehört es auch, dass alle dazu bereit sind, auszumisten und Dinge zu verschenken, die andere viel nötiger haben als wir. Alle Familienmitglieder müssen erkennen, dass man nicht immer neu kaufen muss, sondern auch ausleihen und reparieren kann.
Diese Haltung anzunehmen, ist ja für uns Erwachsene schon schwierig. Wenn Du Kinder hast, ist es aber eine größere Herausforderung, weil sie viel häufiger aus ihrer Kleidung herauswachsen und ihre Interessen verändern. Kinder haben deshalb nicht nur einen größeren Bedarf an neuen Dingen, sondern gleichzeitig auch daran, sich von Dingen mit der Zeit zu verabschieden.
Wie Du und Deine Familie die Wohnung kinderleicht ausmisten könnt, erfährst Du hier.
Warum brauchen Kinder (und Erwachsene) Minimalismus?

Wir leben hierzulande im Überfluss. Zumindest wenn wir uns mit Entwicklungsländern oder auch mit dem Europa der Vergangenheit vergleichen. Das einzige Gut, was wir nicht beeinflussen können, ist Zeit. Und diese Zeit wollen die meisten von uns in Gesundheit und mit der Familie verbringen.
„Zeit kann man mit Geld nicht kaufen, Freizeit aber schon.“
Jacek Orłowski
Minimalismus ist ebenfalls keine Zeitmaschine. Aber er sorgt dafür, dass Du den Großteil Deiner Zeit mit den Menschen und Dingen verbringen kannst, die Du am meisten schätzt.
- Wer minimalistisch lebt, gibt weniger Geld aus. Dadurch hast Du mehr Geld zur Verfügung, das Du spenden oder anlegen kannst. Oder Du reduzierst Deine Arbeitszeit, um mehr Zeit mit der Familie zu verbringen.
- Wer weniger Dinge besitzt, muss weniger im Haushalt suchen. Dadurch hast Du mehr Zeit für das, was Dir Spaß macht.
- Wenn Du weniger konsumierst, musst Du seltener shoppen. Auch diese freiwerdende Zeit kannst Du für sinnvolle Dinge nutzen.
- Besitzt Du weniger Dinge, dann lässt Du Dich auch weniger ablenken. Das schärft die Konzentration und senkt den Stress für Kinder und Erwachsene.
- Wenn Du Dich bereits beim Einkaufen auf das Notwendigste beschränkst, produzierst Du weniger Abfall und sorgst damit für eine bessere Welt.
Und genau aus diesen Gründen begeistert mich Minimalismus. Natürlich ist es in dieser konsumorientierten Welt und der Höher-Schneller-Weiter-Haltung, die uns verkauft wird, herausfordernd, mit einer vierköpfigen Familie minimalistisch zu leben. Aber das wichtigste für Kinder sind Familie und Freunde. Das sagt auch der Kinderwertmonitor. Und Minimalismus erlaubt es, den Eltern so viel Zeit mit den Kinder zu verbringen wie möglich.
Wie Du es schaffst, weniger zu konsumieren, erfährst Du übrigens in meinem Beitrag Weniger kaufen – Konsumverzicht für mehr Ordnung im Leben.
Bevor ich jetzt auf die einzelnen Tipps eingehe, wie Du mit Deiner vierköpfigen Familie minimalistisch leben kannst, möchte ich Dir noch meine drei Lieblingsbücher zum Thema Minimalismus (Amazon-Links) vorstellen:
The Minimalist Home von Joshua Becker gibt’s leider nur auf Englisch, ist aber eine geniale Basislektüre zum Thema Minimalismus mit der Familie.
Wenn Du Dich dem Thema eher im Roman-Stil annähern möchtest, lies Mein Leben In Drei Kisten von Anne Weiss.
In Ordnung von Julie Carlson bringt Dir viele Inspirationen, um Deine Wohnung minimalistisch einzurichten.
18 Tipps, um als vierköpfige Familie minimalistisch zu leben
Mit Kindern minimalistisch zu leben, kann herausfordernd sein. Dir werden Fragen gestellt wie “Die meisten meiner Freundinnen haben ein Toni-Box. Warum habe ich keine?” Aber mit etwas Überlegung wirst Du überzeugende Antworten haben: “Spotify hat unbegrenzt viele Lieder und Hörspiele. Außerdem darfst Du sie über das Handy selbst aussuchen.”
Diese 18 Tipps sind Ergebnis meiner Erkenntnisse aus den Büchern und Blogs, die ich gelesen habe. Vor allem aber entstammen sie meinen eigenen Erfahrungen im Familienalltag.
1. Gehe Kompromisse ein
Alleinstehende können über ihr Hab und Gut verfügen wie sie wollen. Jede Entscheidung im Haushalt und im Alltagsgeschehen treffen sie selbst. Bei Pärchen sieht das schon anders aus. Hier und dort gibt es Meinungsverschiedenheiten. Wie aber soll man das Thema Minimalismus für die ganze Familie vereinbaren?
Kinder haben eine Persönlichkeit. Das war mir schon klar, bevor wir eigene hatten. Dass man aber schon in jungen Jahren so eigenwillig sein kann, hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt 😂. Eines ist klar: Der Lebensstil der Familie (ob nun minimalistisch oder konsumorientiert) muss im Einvernehmen aller Mitglieder geführt werden. Im Militärjargon à la “Du hast schon drei Stofftiere. Gib mir eins zum Ausmisten” wirst Du auf lange Sicht nicht erfolgreich sein.
Stelle Dich deshalb darauf ein, dass Du Kompromisse eingehen musst. Lies dazu meinen Beitrag Ordnung mit Kindern – Aufräumen ganz ohne Geschrei.
2. Sei ein Vorbild für die Familie
Wenn Du in Saus und Braus lebst, Dir täglich neue Kleidung besorgst und nicht in der Lage bist, Dich von Dingen zu trennen, wie sollen dann Deine Kinder sich an Dir orientieren?
„Kinder machen nicht das, was wir sagen, sondern das, was wir tun.”
Jesper Juul
Lebe Deinen Kindern die minimalistische Lebensweise vor. Fange bei Dir selbst an. Miste aus, fahre weniger Auto. Kaufe nur noch das Nötigste ein. Und wenn Du gefragt wirst, sprich darüber. Erkläre Deine Gründe ohne den Oberlehrer heraushängen zu lassen. Deine Familie wird die Vorteile erkennen und Deine Haltung übernehmen.
3. Schaffe für die Familie ein Minimalismus-Bewusstsein

Wir sind es gewohnt zu kriegen, was wir haben wollen. Ein Mausklick, ein Griff ins Regal: Und schon haben wir wieder einen Gegenstand mehr, den wir vielleicht schon am Ende der Woche vergessen haben. Wenn Dein Kind etwas haben will, sollte es lernen zu verstehen, was das für Auswirkungen hat. Je nach Alter kannst du auf die Umweltauswirkungen von Plastikware oder die Arbeitsbedingungen bei der Produktion eingehen. Im Hinblick auf Lebensmittel habe ich bei meiner Tochter bereits früh damit begonnen, die Auswirkungen auf das Tierwohl zu erklären.
Mache Dein Kind mündig für die Entscheidung, ob es den Artikel wirklich benötigt. “Wie lange wirst Du damit spielen?” “Gibt es eine Alternative, die vielleicht viel nachhaltiger ist?”
Das Wichtigste ist, dass alle Beteiligten verstehen, wofür Ihr das überhaupt macht. Minimalismus bedeutet mehr Zeit, mehr Geld, mehr Nachhaltigkeit und weniger Stress.
4. Sortiere unbenötigte Ware gemeinsam mit den Kindern aus

Die Anhäufung von Spielzeug führt zu Reizüberflutung. Und das bedeutet Stress bei den Kindern. Regelmäßig Spielzeug und Bücher auszusortieren, ist deshalb eine willkommene Maßnahme für ein minimalistisches Familienleben.
Sorge beim Ausmisten für eine angenehme Atmosphäre. Erzähle eine Geschichte während des Aussortierens und mache Deinem Kind deutlich, dass sich andere Kinder riesig darüber freuen werden, das aussortierte Spielzeug geschenkt zu bekommen.
Eine komplette Anleitung findest Du in meinem Beitrag Spielzeug aufräumen – 11 Tipps (wie Kinder Ordnung lernen).
5. Etabliere die Eins-rein-eins-raus-Regel
Kindern diese Regel beizubringen, ist meiner Erfahrung nach “kein Problem “kinderleicht”. Vor jeder Neuanschaffung muss ein altes Spielzeug oder Kleidungsstück weichen. So ist es unmöglich, den Bestand auszuweiten. Das Kind fühlt sich ernstgenommen, weil es die Entscheidung selbst treffen kann. Und es gibt immer etwas im Kinderzimmer, aus dem es herausgewachsen ist.
6. Tausche Kinderkleidung mit anderen
Du hast sicher einige Verwandte und Freundinnen mit Kindern, die etwas größer oder kleiner sind als Deine. Dann ist ein selbst organisierter Kleiderkreisel eine tolle Möglichkeit, um aussortierte Kleidung in gute Hände zu übergeben und andererseits aus einer vertrauten Familie gebraucht zu erhalten.
Sprich ein paar Eltern an, die für Deinen Kleiderkreisel in Frage kommen. Besorge Dir ein paar große, durchsichtige Kisten wie die SAMLA-Box von IKEA (Amazon-Link) und eröffne eine Chatgruppe mit den Beteiligten. Immer wenn ein Kind wieder eine neue Größe benötigt, verabredet Ihr Euch zum Tausch.
Der Kleidertausch ist optimal für Kinder im Baby- und Kleinkindalter, weil die Kinder in dem Alter noch sehr schnell aus der Kleidung herauswachsen.
7. Setze auf Qualität
Egal, ob Du Gebrauchtes oder Neues kaufst. Du möchtest minimalistisch leben und das bedeutet auch, dass Du nachhaltiger lebst. Kaufe deshalb lieber hochwertige Ware, die zwar ein paar Euro mehr kostet aber dafür lange hält und unter unbedenklichen Bedingungen hergestellt wurde, als billige Ware ständig neu kaufen zu müssen.
8. Schreibe einen Wunschzettel

Im Hinblick auf Geschenke gilt für Dich das Gleiche wie für den Rest der Familie: Es ist immer gut, wenn man eine Antwort auf die Frage “Was wünscht Du Dir?” hat. Sowohl die Eltern als auch die Kinder sollten deshalb einen Wunschzettel haben. Sind dort größere Posten vermerkt, kann beim nächsten Geburtstag die ganze Großfamilie zusammenschmeißen.
Noch besser aber sind Zeit-Geschenke: Also ein Kino- oder Konzertbesuch, Babysitting, ein Abendessen. Hauptsache nichts Materielles. Auf diese Weise gelingt es uns ganz gut, den Geschenke-Overdose an Geburtstagen und Weihnachten zu vermeiden.
9. Lege ein Sparkonto für die Kinder an
Unsere Kinder haben beide ein Konto und ein Wertpapier-Depot mit einem monatlichen Sparplan. Schließlich möchten wir die Kinder mit einem finanziellen Polster in das Erwachsenen-Leben starten lassen. Allein deshalb empfehle ich, ein Konto für die Kinder anzulegen.
Es ist aber im Hinblick auf einen minimalistischen Lebensstil hilfreich. Denn auch beim Thema Geschenke kann man auf dieses Konto hinweisen. Die meisten haben doch Verständnis dafür, dass die Kinder anhand der Vielzahl von Geschenken überfordert werden und ein wenig Bares dann doch sinnvoller ist.
10. Besorge Dir einen Ausweis für die Bibliothek

Ich besitze 30 Bücher. Die anderen habe ich aussortiert, weil ich sie ohnehin nie wieder anfasse. Außerdem habe ich einen eBook-Reader und ich höre Hörbücher über Audible. Eine weitere Möglichkeit, um Deinen Bestand im Bücherregal nicht explodieren zu lassen, ist die Anmeldung in einer Bibliothek. Hier findest Du nicht nur (fast) kostenfrei alles, was Dich interessiert. Du kannst auch Kinderbücher und Hörspiele ausleihen. Nimm die Kinder mit. Es wird ein großer Spaß.
11. Reparieren statt Kaufen
Meiner Erfahrung nach entwickeln wir viel intensivere Beziehungen zu den von uns benutzten Gegenständen, wenn wir sie einmal repariert haben. Wenn Dein Fahrrad wieder funktioniert, nachdem Du den Schlauch geflickt oder das Rücklicht repariert hast, dann wirst Du danach viel mehr hineinhorchen. Ist der Reifen noch fest? Leuchtet das Rücklicht noch?
Wenn Du den Kaffeevollautomaten geschrottet hast und ihn selber nach etlichen Stunden und einem Stromschlag zum Laufen gebracht hattest, dann genießt Du den Kaffee mehr als je zuvor. Es ist, als wenn Du einen Teil zu der Produktion der Artikel beigetragen hättest. Wenn Du gemeinsam mit Deinem Kind ein kaputtes Spielzeug reparierst, dann wird es ebenfalls ein anderes Bewusstsein dazu entwickeln.
12. Verzichte so oft wie möglich auf das Auto
Wir haben ein Auto. Und das ist auch schon mehr als genug. Denn die meisten Wege kann man mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erledigen. Falls Ihr zwei Autos habt, zieht zumindest mal in Erwägung, eins davon zu verkaufen.
Bei uns werden die normalen Alltagsstrecken (Kita, Schule, Sport, Arbeit) das ganze Jahr über zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledigt. Und in den Urlaub fahren wir meistens mit dem Zug. Lebensmittel lassen wir uns von Picnic nach Hause liefern.
In dem Buch “Besser leben ohne Auto” findest Du wertvolle Tipps, um Dich als Familie komplett vom Auto unabhängig zu machen. Nachdem ich es gelesen hatte, habe über sechs Monate ein Fahrtenbuch geführt, um zu überblicken, ob wir das Auto wirklich noch brauchen. Das Ergebnis: Nein, aber es gibt doch immer wieder Situationen, in denen es dann doch ganz praktisch ist. Zudem ist das Car Sharing System bei uns in der Umgebung eher unausgereift.
Aufgegeben haben wir das Auto noch nicht. Aber wir vermeiden jeden Weg damit, den man auch mit alternativen Beförderungsmöglichkeiten erledigen kann.
13. Capsule Wardrobes für die ganze Familie

Wenn es um Kleidung geht, sind wir Jungens einfach gestrickt. Der eine braucht nur ein paar Bodys, Pullis und Strumpfhosen und der andere (das bin ich) hat auch nur ca. 40 Teile im Kleiderschrank. Die Damen tragen hingegen gerne Kleider, dies und das.
Wie Du gekonnt für Minimalismus im Kleiderschrank sorgst, erfährst Du hier. Eine gute Möglichkeit ist eine Capsule Wardrobe. Also dass Du gezielt Kleidungsstücke auswählst, die aufgrund ihrer Farben und des Schnittes gut miteinander kombinierbar sind. Je mehr Kombinationen sie zulassen, desto weniger Einzelteile benötigst Du.
14. Miste regelmäßig Bastelsachen aus
In der Kita und der Schule wird viel gemalt und gebastelt. Und natürlich wird Einiges davon mit nach Hause gebracht. Teilweise täglich. Damit die Bastelsachen nicht überhand nehmen, funktioniert ein großer Korb, der auch gleichzeitig die Grenze für die Anzahl an Kunstwerken festlegt. Spätestens dann, wenn der Korb voll ist, wird ausgemistet.
Unsere Tochter hat dadurch gelernt, ihre eigenen Prioritäten zu setzen. Welche Bastelsachen sind die wichtigsten? Welche können weg? Das machen wir immer zusammen und es klappt wirklich gut.
15. Ordne das Kinderzimmer nach Kategorien
Kategorien im Kinderzimmer sind beispielsweise Bücher, Stofftiere, Duplo-Steine, Bastelsachen, etc. Jede Kategorie braucht ihren festen Platz im Kinderzimmer. Unsere Kinder haben beispielsweise gemeinsam ein Bücherregal. Nur hier darf die Kategorie Bücher zu finden sein (außer sie sind in Benutzung). Die Größe des Regals bestimmt natürlich die Anzahl an Büchern, die hineinpassen. Sobald es voll ist, kommen erst dann neue Bücher in Frage, wenn zuvor aussortiert wurde. So ist es auch mit den Kisten für die verschiedenen Spielzeugkategorien.
Du hast also die Möglichkeit anhand der Größe von Regalen und Kisten die Maximalkapazität für jede Kategorie im Kinderzimmer festzulegen.
16. Minimiere Lebensmittelabfälle
Lebensmittelabfälle zu minimieren, ist mit Kindern eine besondere Herausforderung. Auch weil der Hunger teilweise von Launen bestimmt wird. Mir fällt es oft morgens schwer einzuschätzen, ob unser Sohn futtert wie ein Scheunendrescher, oder ob er das Müsli eher stehen lässt (oder durch die Küche wirft). Und ob unsere Tochter satt aus der OGS kommt oder sofort etwas auf den Tisch muss, ist auch nicht immer klar.
Du kannst natürlich selber die Reste vom Teller oder aus der Brotdose futtern, um Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Aber wenn Du Dich zum Hausschwein der Familie machst, ist auch niemandem geholfen. Am Ende kannst Du es nicht verhindern. Zumindest aber habe ich fünf kleine Tipps, um Deine Abfälle zu reduzieren:
- Frage die Kinder, was sie sich zu essen wünschen.
- Frische Lebensmittel sind immer beliebter als die Reste von gestern.
- Lieber weniger auf den Teller und danach noch mal für Nachschub sorgen.
- Obst ist nicht nur gesünder, sondern auch umweltverträglicher als verpackte Süßigkeiten in der Brotdose.
- Mache mit Deinen Kindern einen Ausflug in einen Unverpacktladen.
17. Mache es selbst statt zu kaufen

Etwas selber zu erschaffen ist ein himmelweiter Unterschied davon, etwas zu kaufen. Denn in dieser Überflussgesellschaft haben wir verlernt, Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Schließlich können wir es uns einfach besorgen.
Du kannst mit Deinen Kindern in den Baumarkt gehen und ein Regal nach Euren Vorstellungen gestalten und lackieren. Ihr könnt aber auch ein Beet im Garten anlegen und Kartoffeln aussähen. Die Euphorie von Kindern bei der Ernte ist ansteckend. Brombeeren pflücken. Was auch immer. Do it yourself ist immer schöner als buy it yourself, weil man die Dinge ganz anders wertschätzt.
18. Kaufe nur nach aktuellem Bedarf
Wir leben noch in einem Land, in dem trotz teilweise auftretender Lieferkettenproblematiken normalerweise alles von jetzt auf gleich verfügbar ist. Du musst also für ein Baby keinen Buggy für das Kleinkind-Alter kaufen, nur weil dieser gerade im Sale ist. Angebote kommen immer wieder.
Dein Haus sollte nur Gegenstände beheimaten, die aktuell genutzt werden. Genau so ist es mit Dingen, aus denen das große Kind herausgewachsen ist und die das kleine vielleicht eines Tages noch anziehen oder benutzen wird. Sollen die Dinge in der Zwischenzeit im Keller verstauben, oder möchtest Du damit lieber unmittelbar einem anderen Kind ein Geschenk machen, dass es jetzt gut gebrauchen kann?
Doch Vorsicht. Das soll kein Aufruf sein, Dinge wegzuwerfen. Wenn sie gut erhalten sind und auf absehbare Zeit sicher wieder gebraucht werden, solltest Du sie auf jeden Fall behalten.