Wenn Du auf der Suche nach neuen Ideen für Deine Morgenroutine bist, kennst Du sicher schon Einheiten wie Meditation, Sport, Tagebuch führen und Lesen. Ich möchte Dir deshalb hier ein paar Vorschläge für Deine Morgenroutine machen, die Du bestimmt noch nicht ausprobiert hast.
Richtig angewandt trägt eine Morgenroutine dazu bei, leichter aus dem Bett aufzustehen, die Stimmung aufzuhellen, gesünder und mit mehr Wohlbefinden zu leben, leistungsfähiger zu sein und selbstbewusster zu werden.
Vor zwei Jahren habe ich eine strikt durchgeplante Morgenroutine in meinen Tagesablauf eingeführt. Diese habe ich seitdem mehrfach angepasst und bin auf der Suche nach der für mich perfekten Morgenroutine auf einige Ideen gestoßen, die ich ausprobiert habe. Ich möchte meine Morgenroutine Ideen mit Dir teilen, damit Du Dir möglichst schnell Deine eigene Morgenroutine zusammenstellen kannst, die zu Dir passt.
Ich bin kein Life-Coach oder Berater für Persönlichkeitsentwicklung. Aber ich habe bereits unterschiedliche Morgenroutinen ausprobiert. Und deshalb habe ich die Hoffnung, dass meine Erfahrungen und Recherchen auch Dich ein Stück weiterbringen können.
Morgenroutine Ideen – von Vorbildern lernen
Jessica Alba treibt morgens intensiv Sport. Kate Hudson nimmt morgens ein Eisbad. Jennifer Aniston meditiert. Falls das für Dich keine Vorbilder sind, habe ich noch ein paar weitere Beispiele: Steve Jobs hat sich jeden Morgen die Frage gestellt, ob er das, was er heute vorhat auch machen würde, wenn es der letzte Tag seines Lebens wäre. Und Muhammad Ali hat sich jeden Morgen auf’s Neue eingebläut “Ich bin der Größte!”.
So viel zu den Leuten, die in ihrem Leben etwas bewegt haben. Doch wie sieht es mit den Normalos aus? Dazu habe ich ein paar Funfacts, die aber tatsächlich statistisch erhoben wurden:
- 75 % der Deutschen putzen sich morgens die Zähne. Das heißt, jeder Vierte verlässt morgens mit ungeputzten Zähnen das Haus.
- 63 % ziehen sich frische Unterwäsche an – die anderen offensichtlich nicht.
- 55 % nehmen ein Bad oder duschen – fast jeder Zweite bleibt also am Morgen ungeduscht.
Du siehst also: Die Messlatte für Deine Morgenroutine liegt in Anbetracht dieser Zahlen ziemlich tief. Auch wenn Du den von Dir geplanten morgendlichen Ablauf mal nicht in vollem Umfang durchziehst: Es gibt Menschen, die es noch nicht mal schaffen, sich frische Unterwäsche anzuziehen.
Miracle Morning – Die Stunde, die alles verändert
Die Morgenroutine-Bibel für eine weltweite Community ist das Buch “Miracle Morning” von Hal Elrod (Amazon-Link). Darin stellt er seine S.A.V.E.R.S.-Methode vor. Er empfiehlt also, den Morgen in 6 Schritten zu beginnen:
– S = Stille kannst Du in unterschiedlichen Formen erleben. Und es ist eine reine Typ-Sache, welche davon Dir am meisten liegt. Du kannst Stille in Form von Meditation, einem Gebet, Reflexion, Tiefenatmung oder Dankbarkeit wahrnehmen.
– A = Mit Affirmationen kannst Du Deine Glaubenssätze trainieren. Du siehst die Welt nicht so wie sie ist, sondern nur so wie Du sie aus Deiner Perspektive wahrnimmst. Wenn Du beispielsweise positiver denken möchtest, höre und sprich morgens positive Affirmationen. Auf Youtube und in Podcasts gibt es zahlreiche Affirmationen, die Du ausprobieren kannst.
– V = Visualisierung funktioniert ähnlich wie Affirmationen: Es geht darum, dass Du Dir Bilder anschaust, die beispielsweise zeigen, was Du erreichen willst. Oder Bilder, die Dich glücklich machen, um Dich in Dankbarkeit zu üben. Mit Visualisierung stimmen sich Arnold Schwarzenegger, Anthony Robbins, Will Smith und Oprah Winfrey auf Erfolg ein.
– E (Exercise) = Bewegung in Form von Yoga, Dehnübungen, Hampelmännern oder anderweitiger Sportübungen erhöht die Herzfrequenz, regt die Durchblutung an und füllt die Lunge mit Sauerstoff. Mit einem Mini-Workout von 10 bis 20 Minuten startest Du frisch in den Tag.
– R (Reading) = Hast Du manchmal das Gefühl, keine Zeit zum Lesen zu haben? Wenn Du Lesen in Deine Morgenroutine integrierst, passiert Dir das nicht mehr. Ich habe für mich festgestellt, dass ich seitdem auch abends wieder mehr lese.
– S = Führe ein Tagebuch! Schreibe auf, was Dich beschäftigt. Was Du für Ziele oder Herausforderungen hast. Schreibe Dir alles von der Seele. Schreiben löst Probleme. Probiere es aus!
Während ich früher um 7 Uhr den Tag begonnen habe, stehe ich seit zwei Jahren bereits um 6 Uhr auf. Dann bin ich der Erste, der wach ist und habe Zeit, mich um mich selbst zu kümmern, indem ich meine Morgenroutine durchführe.
Tipp für Eltern von kleinen Kindern: War die Nacht mal wieder durchwachsen? Unmöglich, schon so früh aufzustehen? Du brauchst jetzt jede Minute Schlaf? Keine Chance, vor dem Rest der Familie aufzustehen? – Ich verstehe Dich. An solchen Tagen gibt es 3 Möglichkeiten: Entweder Du machst Deine Morgenroutine an diesem Tag in 6 Minuten, indem Du jeden Bestandteil auf ein Minimum von einer Minute reduzierst. Oder (und so mache ich es) Du schiebst die einzelnen Einheiten im Verlaufe des Tages zwischendurch ein. Immer dann, wenn ein kleines Zeitfenster frei ist. So verteilst Du die Morgenroutine über den ganzen Tag. Die dritte Variante ist, Du hältst Dir eine Stunde am Abend frei. Dann heißt das Ganze eben “Abendroutine”.
Ideen für Deine Morgenroutine
Von den bisher beschriebenen Bestandteilen einer Morgenroutine hast Du wahrscheinlich schon mal etwas gehört und sie möglicherweise auch bereits in Deine Morgenroutine integriert. Ich möchte Dir jetzt ein paar etwas unkonventionellere Ideen für Deine Morgenroutine vorstellen. Dazu gehören einerseits Vorschläge, die in eine ganz andere Richtung gehen. Andererseits sind es aber auch Abwandlungen der Einheiten aus der S.A.V.E.R.S.-Methode.
1. Putzen
Als Ordnungsblogger kann ich Dir diesen Teil der Morgenroutine nicht ersparen. Dabei geht es gar nicht mal darum, das morgendliche Putzen als Bestandteil Deines Putzplanes durchzuführen. Denn es gibt immer irgendetwas zu putzen. Statte Dich mit Putzzeug aus. Setze Deinen Timer auf 5 oder 10 Minuten und putze einfach drauf los. Wenn Du das jeden Tag machst, wirst Du bei der normalen Putzarbeit viel weniger Aufwand haben.
Gehe durch die Zimmer Deines Hauses und putze einfach das, worauf Du gerade Lust hast. Beispiele:
- Joghurtrückstände im Kühlschrank beseitigen
- Türklinken und Lichtschalter putzen
- Fußmatte im Eingangsbereich reinigen
- Geschirrspülmaschine reinigen
- Toaster säubern
In ihrem Buch “Die magische Küchenspüle” (Amazon-Link) erklärt Marla Cilley, die auch als FlyLady bekannt ist, dass die Basis jeglicher Ordnung im Haushalt durch Routinen gelegt wird. Die Autorin spricht sich in ihrem Buch immer wieder dafür aus, als Teil der Morgenroutine die Küchenspüle als allererstes blitzeblank zu putzen. Weitere Bestandteile der Morgenroutine soll man sich nach und nach in Mini-Schritten aneignen.
2. Aufräumen
Auch das Aufräumen ist eine großartige Morgenroutine. Beim Aufräumen gibt es zwei Varianten:
- Du kannst es genau so wie beim Putzen machen: Also die Stoppuhr auf 5 oder 10 Minuten setzen und einfach drauf los ordnen. Vielleicht ist noch in irgendeinem Raum Unordnung vom Vortag. Oder der Müll müsste mal wieder herausgebracht werden. Vielleicht müssen aber auch nur die Sofakissen neu angeordnet werden.
- Oder Du suchst Dir ein Projekt: Miste Deinen Keller aus. Sorge für Ordnung in der Küche oder im Bücherregal. Auch digital zu entrümpeln (E-Mails wegsortieren oder löschen, Fotos ordnen, etc.) ist eine Möglichkeit. Das alles dauert natürlich länger als fünf Minuten. Deshalb kannst Du es ja jeden Morgen Stück für Stück weiter vorantreiben.
Sowohl Aufräumen als auch Putzen sind heute kein Teil meiner Morgenroutine mehr. Ich habe mich dazu entschieden, diese beiden Einheiten abseits davon auf meine tägliche ToDo-Liste zu schreiben und nach getaner Arbeit abzuhaken. Um den Haushalt mit wenig Aufwand im Griff zu haben, habe ich aber für mich persönlich festgestellt, dass ein tägliches Zeitfenster für Aufräumen und Putzen ein unbedingtes Muss geworden ist. Ganz egal ob als Teil des Morgenprogramms oder später am Tag.
3. Trinke Wasser – und zwar viel

Dein Körper baut nachts Giftstoffe ab. Wenn Du morgens Wasser trinkst, spülst Du diese Stoffe aus Deinem Körper heraus. Außerdem förderst Du durch Trinken die Produktion Deiner Muskelzellen und neuer Blutkörperchen.
Auch Dein Verdauungssystem wird es Dir dank einer erheblichen Erhöhung des Stoffwechsels danken. Es gibt noch weitere Vorteile: Minderung von Sodbrennen, ein besseres Hautbild, besserer Haarwuchs und eine Stärkung des Immunsystems. Ich bin kein Ernährungsberater, aber das sagen die Experten.
Das alles sind die Folgen, wenn Du morgens Wasser auf leeren Magen trinkst (sagt jedenfalls Focus-Online). Deshalb trinke ich morgens als Erstes einen halben Liter stilles Wasser auf Ex. Danach fühle ich mich sofort wacher und besser. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es Dir auch so gehen wird.
4. Übe Dich in Dankbarkeit
Auch auf die Gefahr hin, dass Du diese Morgenroutine schon tausendfach gelesen hast: Ich muss sie Dir unbedingt vorstellen, weil ich so sehr davon überzeugt bin. Es reicht nicht, sich hin und wider einzutrichtern, dass man ja für alles Mögliche dankbar sein kann. Du musst es Dir anhand Deiner eigenen Beispiele jeden Tag vergegenwärtigen.
„Nicht die Glücklichen sind dankbar. Es sind die Dankbaren, die glücklich sind.“
Francis Bacon – englischer Philosoph
Einer US-amerikanischen Studie aus dem Jahr 2003 zufolge sind Menschen, die ein Dankbarkeitstagebuch führen, optimistischer, fühlen sich vitaler und verspüren mehr Lebensfreude. Dazu sind sie weniger ängstlich, neidisch oder wütend.
Und wie führt man so ein Dankbarkeitstagebuch? – Es gibt keine Regeln: Ich kann Dir nur sagen, dass ich mir jeden Morgen als Teil meiner Routine mindestens 3 Dinge aufschreibe, für die ich dankbar bin. Das können auch Selbstverständlichkeiten sein. Genau darum geht es ja. Wir halten unsere Gesundheit, unsere Familien, unsere Hobbys für viel zu selbstverständlich. Vergegenwärtige Dir täglich, wie glücklich Du Dich für Deine Umstände schätzen kannst. Und Du wirst Dich besser fühlen. Mir geht es jedenfalls so.
5. Erlerne eine Sprache
Wer eine Sprache erlernen möchte, ist heutzutage nicht mehr auf freie Termine der Volkhochschule angewiesen. Zumindest für die Grundlagen wie Vokabeln, Grammatik und Aussprache sind Apps wie Babbel oder Duolingo längst ein guter oder sogar besserer Ersatz. Und das Tolle: Du kannst die Apps zu jeder Tages- und Nachtzeit starten. So auch während Deiner Morgenroutine.
Und auf welche Weise kann man besser Fortschritte beim Sprache lernen erzielen, als dadurch, dass Du Dir jeden Morgen ein Zeitfenster dafür bereit hältst?
6. Genieße Dein Frühstück – und zwar aktiv

Das Frühstück für den nächsten Tag bereiten wir normalerweise bereits am Vorabend vor: Frisches Obst, Nüsse, Haferflocken! Und für die Kinder Früchte mit Joghurt. Am Morgen holen wir das vorbereitete Frühstück nur noch aus dem Kühlschrank, übergießen das Müsli mit Hafermilch und los geht es.
Mit Kindern fällt es schwer, sich voll auf das Essen zu konzentrieren und alles andere auszublenden. In vielen Familien herrscht Hektik. Zumindest aber wird bereits am Frühstückstisch viel gequatscht. Trotzdem versuche ich schon, meinen Fokus am Frühstückstisch darauf zu lenken, wie sich das Essen anfühlt. Man nennt das “mindful eating” (…habe ich mal gelesen). Du solltest darauf achten, langsam zu essen und es zu genießen. Auch nach dem Essen hilft es, nachzuspüren, ob es Dir bekommt. Also ob Du Dich danach energiegeladen fühlst oder erschöpft. Das hängt natürlich sehr davon ab, ob Du gesund frühstückst oder nicht.
Wenn Du schon am Frühstückstisch Zeitung liest, am Handy tippst oder am Laptop arbeitest, sind die Voraussetzungen für einen guten Start in den Tag schlechter.
Wer achtsam frühstückt, horcht schon morgens in seinen Körper hinein und erkennt, was er braucht.
7. Gehe Deinem Hobby nach

Immer wieder hört man, dass die Menschen zu wenig Zeit für ihre Hobbys haben. Und tatsächlich wünschen sich 72 % der Deutschen mehr Zeit für ihre Hobbys. Leider kommen aber die Arbeit, Familie und sonstige wichtige Termine dazwischen. Am Ende des Tages ist dann oftmals kein Platz mehr für das Hobby.
Wie wäre es, wenn Du Deinem Hobby ein Zeitfenster Deiner Morgenroutine widmest. So stellst Du sicher, dass Du jeden Tag wenigstens ein wenig dem nachgehst, was Du wirklich gerne machst. Ich zum Beispiel blogge gerne, habe aber nicht jeden Tag dafür Zeit. Wenn ich schreibe, bevor der Rest der Familie wach ist, komme ich auch dann Stück für Stück weiter, wenn ich tagsüber nicht schreibe.
Statista hat die beliebtesten Freizeitaktivitäten der Deutschen erhoben. Ein paar davon kannst Du als Inspirationen für die Dinge verwenden, die Du in Deine Morgenroutine aufnehmen kannst:
- Gartenarbeit
- Rätsel lösen
- Kraftsport
- Musik
- Heimwerken
- Basteln und Töpfern
- Yoga
- Malen
Meiner Meinung nach ist jede Freizeitaktivität geeignet, die Du in bis zu 30 Minuten machen kannst.
8. Steigere Deine Laune durch Musik

An alle Eltern: ACHTUNG! Wenn Ihr Eure Morgenroutine abschließen wollt, bevor die Kinder wach werden, benutzt Kopfhörer, wenn Ihr Musik hört! Dürfte klar sein. Allerdings bringt es auch nichts, wenn Du mit Stöpseln in den Ohren lauthals singst und alle durch Deine engelsgleiche Stimme wach werden. Baue Dir auf Spotify eine Playlist für Deine Morgenroutine oder stelle Deinen Lieblingsradiosender an.
Du möchtest durch Deine Morgenroutine etwas lernen, fitter oder selbstbewusster werden? Dann ist es sicher eine vernünftige Idee, genau das mit guter Laune zu unterstützen.
Ich persönlich schließe meine Morgenroutine immer mit lauter und fröhlicher Musik ab. Denn dann müssen die anderen auch mal so langsam aus den Federn kommen. Wenn ich beabsichtige, bei den Kindern ebenfalls gute Laune zu erzeugen, mache ich öfters Disney-Soundtracks an. Und wenn es mir egal ist, höre ich meine eigene Musik laut.
9. Schreibe jemandem eine nette Nachricht
Bestimmt hast Du schon mal unerwartet eine Nachricht erhalten, mit der Du gelobt wurdest oder in der sich der Absender bei Dir herzlich bedankt hat. Es tut einfach gut. Auch dann, wenn Du ohnehin schon in Hochstimmung bist. Noch wirkungsvoller ist eine nette Nachricht aber, wenn sich der Adressat gerade einsam fühlt, traurig ist oder anderweitig in schlechter Stimmung ist.
Wie sieht es aus mit Personen, die Du seit Monaten oder sogar Jahren nicht mehr gesehen oder gehört hast? Wie geht es beispielsweise Deinen Eltern oder Großeltern? Ich könnte mir vorstellen, dass sie nichts dagegen hätten, wenn Du Dich etwas häufiger meldest.
Wir leben in krisenreichen Zeiten. Jeder kann eine nette Nachricht gebrauchen. Also gewöhne Dir doch einfach an, jeden Tag eine nette Nachricht zu schreiben.