Wie oft solltest Du die Bettwäsche wechseln?


Wie oft Bettwäsche wechseln

In Deiner Bettwäsche breiten sich mit der Zeit Staubmilben, Pilze und Bakterien aus. Du kannst diesen Vorgang verlangsamen. Aber Du kannst ihn nicht aufhalten. Deshalb musst Du regelmäßig Deine Bettwäsche wechseln. Wie oft Du das tun musst, erfährst Du in meinem Beitrag. Darin findest Du auch viele Aussagen von Experten sowie Tipps, was beim Bettwäsche Wechseln zu beachten ist.

Die Bettwäsche sollte in Abhängigkeit von Schlafgewohnheiten und möglichen Erkrankungen grundsätzlich alle zwei Wochen gewaschen werden. Noch häufiger sollten besonders Allergiker und stark schwitzende Menschen ihre Bettwäsche wechseln.

Früher hat es mich immer genervt, die Bettwäsche zu wechseln. Und weil es meistens nicht offensichtlich notwendig ist, verschiebt man es dann auch gerne mal auf den nächsten Tag…und den nächsten…und den nächsten.

Heute ist das anders. Denn einerseits habe ich das Wechseln der Bettwäsche auf meinem wöchentlichen Haushaltsplan stehen. Und andererseits denke ich dabei immer daran, wie es sich anfühlt, mich am Abend in das frisch gewaschene Laken hineinzuschmeißen. Die Vorfreude erleichtert es doch sehr.

In diesem Beitrag geht es um

  • die Gründe dafür, dass Du Deine Bettwäsche regelmäßig wechseln solltest,
  • die die Häufigkeit des Bettwäsche Wechselns und
  • Tipps und Tricks, wie Du seltener Deine Bettwäsche waschen musst und was dabei sonst noch zu beachten ist.

Was passiert, wenn Du Deine Bettwäsche nicht wechselst?

Laut einer Erhebung aus dem Jahr 2016 waschen in Deutschland nicht einmal die Hälfte aller Haushalte ihre Bettwäsche in Abständen von zwei Wochen. Und jeder Sechste wechselt die Bettwäsche seltener als einmal monatlich.

Statistik Wie oft Bettwäsche waschen

Quelle: Statista

Kein Problem, denkst Du vielleicht. Was soll schon passieren, wenn man die Bettwäsche so selten wäscht?

Die Antwort: Erstmal passiert gar nichts, außer der Tatsache, dass Du Dich wahrscheinlich jeden Morgen ziemlich schmuddelig fühlen wirst, wenn Du Dein Bett verlässt. Denn weil Du in jeder Nacht bis zu zwei Liter Schweiß verlierst, saugen sich Kissen, Bettdecke und Matratze mit immer neuen Körperflüssigkeiten voll. Das kurzfristige Resultat ist eine unangenehme Schlafumgebung.

Die langfristigen Folgen können jedoch gesundheitliche Probleme wie Allergien und Asthma sein. Denn Deine Körpertemperatur, die Feuchtigkeit und die von Dir abgegebenen Hautschuppen bieten den optimalen Nährboden für Staubmilben, Bakterien und Pilze.

“Durchschnittlich 10.000 Hausstaubmilben leben in Ihrem Bett. Ein großer Teil davon befindet sich im Kopfkissen.”

Alexander Marinescu, Redakteur für den Bundesverband der Pneumologen e.V.

Und nicht nur das Schwitzen sorgt für Feuchtigkeit. Wenn Du ausatmest, erhöhst Du die Luftfeuchtigkeit, die wiederum von Deiner Bettwäsche aufgenommen wird.

Falls Du jetzt sagst: Kein Problem: Ich bin kein Allergiker und fühle mich in Gesellschaft von tausenden mikroskopisch kleinen Spinnentieren sehr wohl, dann führe Dir bitte zumindest noch eine Aussage der Arbeitsgemeinschaft Allergiekrankes Kind vor Augen, die beinhaltet, dass die Allergien mangels regelmäßig gewechselter Bettwäsche erst ausgelöst werden können:

“Der eingeatmete Feinstaub, in dem sich die Milbenallergene befinden, kann zu allergischen Atemwegserkrankungen führen.”

Ok, genug Horror-Stories über schmutzige Bettwäsche: Das schlagendste Argument dafür, die Bettwäsche in kurzen Abständen zu wechseln, ist doch das wohlige Gefühl, in einem frisch bezogenen Bett zu schlafen. Dafür lohnt es sich beinahe schon täglich.

Wie oft solltest Du die Bettwäsche wechseln?

Wie oft Bettwäsche wechseln

Unter normalen Umständen solltest Du Deine Bettwäsche mindestens alle zwei Wochen wechseln. Diese Regel ist allgemeingültig und gilt das ganze Jahr über: Im Sommer schwitzt Du zwar nachts mehr. Dafür lüftest Du normalerweise im Verlaufe des Tages auch häufiger.

Da Dein Kissen dank Speichel, Schnupfennase sowie Haut- und Haarkosmetik deutlich stärker betroffen ist, solltest Du das Kissen sogar mindestens einmal in der Woche wechseln.

Den ein- bis zweiwöchigen Wechselrhythmus bringt der Industrieverband für Körperpflege- und Waschmittel auf den Punkt:

“Menschen, die im Schlaf stark schwitzen oder unbekleidet schlafen, sollten die Bettwäsche – sowohl Laken als auch Bett- und Kopfkissenbezüge – mindestens einmal pro Woche wechseln. Für alle anderen ist ein Wechsel in zweiwöchigem Turnus ausreichend.”

Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V.

Neben den Schlafgewohnheiten und der Schweißintensität gibt es noch weitere Gründe, die Bettwäsche noch häufiger zu wechseln.

HäufigkeitLebensumstände
ein- bis zweimal wöchentlich– Allergiker
– Stark schwitzende Menschen
– Unbekleidet schlafende Menschen
– Während Erkältung / Infekt
– Haustiere im Bett
– Menschen, die im Bett rauchen
– Menschen, die im Bett essen
alle ein bis zwei Wochen– normaler Umstände
– täglich das Bett machen
– täglich das Schlafzimmer lüften
alle zwei bis drei Wochen– vor dem zu Bett gehen, duschen
– langer Schlafanzug
– Schlafhaube

Wer sollte die Bettwäsche besonders oft wechseln?

Wenn Du Deine Bettwäsche alle zwei Wochen wäscht, wird sie sich in der Regel frisch anfühlen und Du musst Du Dir keine Gedanken um Deine Gesundheit machen. Es gibt aber Umstände, die es erforderlich machen, dass Du Deine Wäsche alle paar Tage, oder zumindest einmal in der Woche wechselst.

Wenn Du Dich nachfolgend angesprochen fühlst, würde ich den Turnus auf mindestens einmal wöchentlich erhöhen:

Allergiker

Wie oft Bettwäsche wechseln

Wenn Du Asthma, eine Hausstaub- oder Pollenallergie hast, solltest Du sämtliche Faktoren, die Deinen Gesundheitszustand gefährden, reduzieren. Das bedeutet:

  • Gib Milben, Bakterien und Pilzen keine Chance.
  • Entferne Pollen so schnell wie möglich.

Darüber hinaus gibt es spezielle Bettwäsche für Allergiker aus Seiden oder Leinen. Darauf können sich Milben nicht so gut ausbreiten. Zudem handelt es sich um verträgliche Naturfasern, die die Feuchtigkeit in die Umgebung abgeben können.

Stark schwitzende Menschen

Wer viel schwitzt, sorgt für eine warmes, feuchtes Klima unter der Bettdecke. Gerade Milben fühlen sich bei 25 Grad und 70 % Luftfeuchtigkeit pudelwohl. Das macht es für sie leichter, sich auszubreiten. Zudem wird Bettwäsche, die häufig feucht wird, schneller muffig.

Wasche die Bettwäsche deshalb mindestens einmal in der Woche.

Erkältungen und Infekte

Jeder von uns hat hin und wider eine starke Erkältung, die Grippe oder einen Magen-Darm-Infekt. Wenn sich die Erkrankung über einen längeren Zeitraum erstreckt, solltest Du zwischenzeitlich die Bettwäsche wechseln. Denn Du schwitzt in dieser Zeit nicht nur viel. Es landen auch andere unerwünschte Körperflüssigkeiten wie Nasensekrete in der Bettwäsche.

Damit Deine Viren und Bakterien nicht in der Wäsche weiterleben und Dich oder Deinen Partner im schlimmsten Fall später erneut befallen, wechsle die Bettwäsche spätestens nach ausgestandener Krankheit.

Nackt schlafen

Schläfst Du unbekleidet? – Mehr Kontakt zwischen Haut und Bettwäsche bedeutet, dass Du mehr Hautschuppen abgibst. Und Hautschuppen sind die Nahrung von Milben. Weil sich Milben dadurch schneller ausbreiten, solltest Du häufiger die Laken wechseln.

Haustiere im Bett

Wie oft Bettwäsche wechseln

Auch wenn Dein Hund oder andere Haustiere besonders reinlich sind: Falls sie in Deinem Bett schlafen, erhöhen sie die Temperatur und Feuchtigkeit. Wahrscheinlich bringen sie aber auch zusätzliche Haare und Schmutz mit ins Bett. Wasche deshalb alle paar Tage die Bettwäsche.

Essen oder Rauchen im Bett

Rauchen gefährdet in diesem Fall ausnahmsweise mal nicht die Gesundheit. Jedenfalls nicht diejenige, die mit Milben und Bakterien zusammenhängt. Auch ein paar Krümel vom Butterbrot sind erstmal nicht so schlimm.

Das Problem ist einfach, dass Essensrückstände und Krümel Dein Bett genauso wie Rauch allgemein verunreinigen. Vermeide Essen und Rauchen deshalb im Bett oder wechsle Deine Bettwäsche umso häufiger.

Bonus-Tipp: Wenn Du geduscht ins Bett gehst, bringst Du den Schmutz und Schweiß des Alltags gar nicht erst in Dein Bett. Wenn Du zudem einen langen Schlafanzug und eine Schlafhaube trägst, gibst Du weniger Haare und Hautschuppen in Dein Bettzeug ab. Dadurch bleibt Deine Bettwäsche am längsten frisch.

Wie solltest Du die Bettwäsche am besten waschen?

Wie oft Bettwäsche wechseln

Du weißt jetzt, wie oft Du Deine Bettwäsche wechseln solltest. Stellt sich als nächstes noch die Frage, was beim Waschen der Bettwäsche zu beachten ist:

  1. Wende die Bettbezüge auf links und schließe sie (Reißverschluss oder Knöpfe)
  2. Bettwäsche möglichst getrennt von anderen Textilien (ggf. zusammen mit Handtüchern) in die Wäschetrommel geben. Kleine Wäschestücke (beispielsweise Socken) vermeiden, weil sie sich in den Bezug verirren können.
  3. Waschgang mit hoher Drehzahl reduziert die anschließende Trockenzeit.

Bei wie viel Grad sollte man Bettwäsche waschen?

Die erste Regel ist immer, vor dem Bettwäsche Waschen das Pflege-Etikett zu beachten. Baumwollbettwäsche kannst Du normalerweise im Kochwaschgang reinigen.

Um vor allem Milben zu beseitigen, solltest Du jedoch Deine Bettwäsche mindestens bei 60 Grad waschen. Falls das laut Etikett nicht zugelassen ist, würde ich persönlich es drauf ankommen lassen oder die Bettwäsche aussortieren. Denn bei 40 Grad wirst Du nicht alle Schädlinge eliminieren können.

“Außerhalb des Wirtes sind Milben kaum lebensfähig. Sie sterben bei einer Temperatur unter 13 Grad nach 2 Tagen bzw. bei einer Temperatur über 50 Grad nach ca. 10 Minuten.”

Dr. med. G. Wallwiener (Hautarzt in Rottenburg)

Welches Waschmittel nimmt man für Bettwäsche?

Verwende idealerweise weiße Bettwäsche. Die kannst Du nämlich mit Vollwaschmittel reinigen, welches sich wegen der Bleichmittel zur Beseitigung von Keimen eignet. Bunte Bezüge solltest Du mit Color-Waschmittel waschen.

Mehr über die Anwendung von Waschmittel für alle möglichen Textilien erfährst Du in meinem Beitrag Wäsche sinnvoll sortieren – Die ultimative Anleitung.

Tipps & Tricks zum Bettwäsche wechseln

Zum Schluss habe ich noch ein paar Hinweise zum Bettwäsche wechseln für Dich. Beginnen wir mit einer kleinen Anleitung, wie Du die Bezüge ganz leicht wechseln kannst. Das erfährst Du in diesem Video von Sophias Welt:

Beachte außerdem die folgenden Tipps:

  • Lasse bei jedem Wechsel die Bettdecken, Kissen und die Matratze auslüften und trocknen. Am besten im Freien aufhängen, mindestens aber am Fenster.
  • Wenn Du eine Matratze mit einem abnehmbaren Bezug hast, wasche diesen ein- bis zweimal pro Jahr bei 60 Grad.
  • Sauge die Matratze ein- bis zweimal pro Jahr ab und wende sie
  • Verteile auf der Matratze einmal pro Jahr Natron, lasse es für einige Stunden einwirken und sauge es anschließend ab, um neue Frische zu bewirken.
  • Sortiere die Matratze nach 8 Jahren aus. Dann hat sie ausgedient, sagt der TÜV Rheinland.
  • Reinige auch die Bettdecke und das Kopfkissen ein- bis zweimal pro Jahr.

Simon

Auf meinem Blog findest Du Tipps und Hilfestellungen, um Deinen Haushalt auch im Familienalltag zu organisieren.

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